Du bist schwanger und verunsichert, ob du bestimmte Kräuter oder Gewürze überhaupt noch verwenden darfst? Vielleicht hast du irgendwo gelesen, dass Basilikum, Zimt oder Ingwer problematisch sein könnten?
Die gute Nachricht gleich vorweg: Wenn du eine gesunde Schwangerschaft hast, sind Küchenkräuter und Gewürze in normalen Mengen absolut unbedenklich – und sogar ein wertvoller Teil deiner Ernährung.
In diesem Artikel erkläre ich dir, warum das so ist, welche Ausnahmen es gibt, und worauf du bei besonderen Situationen achten solltest.
Warum sind Kräuter und Gewürze in der Schwangerschaft wichtig?
Frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum oder Thymian enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Antioxidantien. Gewürze wie Zimt oder Kurkuma können entzündungshemmend wirken oder bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl oder Sodbrennen helfen. Und nicht zuletzt sind Gewürze und Kräuter einfach essenziell, damit unser Essen nicht langweilig und fad schmeckt!
Kräuter in der Schwangerschaft – was du bedenkenlos verwenden kannst
Solange du gesund bist und keine vorzeitigen Wehen hast, darfst du folgende Küchenkräuter in ganz normalen Mengen beim Kochen verwenden:
- Basilikum
- Oregano
- Petersilie
- Liebstöckel
- Majoran
- Rosmarin
- Thymian
- Salbei
- Schnittlauch
- Dill
- Kresse
Beispiel Basilikum: Frischen Basilikum kannst du problemlos verwenden. Nur bei hochkonzentrierten Formen wie ätherischem Basilikumöl oder medizinischen Extrakten ist Vorsicht geboten – diese solltest du in der Schwangerschaft besser meiden, da einzelne Inhaltsstoffe (z. B. Estragol) in großen Mengen problematisch sein könnten. Solche Mengen erreichst du aber beim normalen Kochen gar nicht.
Mein Tipp: Frische Kräuter am besten roh oder am Ende der Garzeit verwenden – so bleiben ihre Nährstoffe besser erhalten.
Wann du als Schwangere mit Kräutern und Gewürzen etwas vorsichtiger sein solltest:
Wenn du zu vorzeitigen Wehen neigst, eine Risikoschwangerschaft hast oder besonders empfindlich reagierst, sprich mit deiner Ärztin/deinem Arzt. Manche Kräuter wie:
- Rosmarin
- Thymian
- Bockshornklee
- Salbei
enthalten ätherische Öle, die in sehr hohen Mengen theoretisch wehenfördernd wirken könnten. Aber: Diese Mengen sind durch die normale Verwendung in Rezepten kaum erreichbar.
Wie sieht es mit Zimt in der Schwangerschaft aus?
Zimt ist in der Schwangerschaft nicht verboten! In normalen Mengen – z. B. in Porridge, Zimtsternen oder Zimtschnecken – ist er absolut unbedenklich. Das im Zimt enthaltene Cumarin müsste in großen Mengen gegessen werden, damit es eine schädigende Wirkung hat. Ein 60 kg schwerer Erwachsener sollte laut der BZfE daher max. 40 Zimtsterne pro Tag essen.
Für dich als Schwangere gilt: Erst in sehr großen Mengen kann Zimt wehenfördernd wirken. Du darfst also beruhigt Milchreis mit Zimt, ein paar Weihnachtsplätzchen oder Lebkuchen oder andere Speisen mit Zimt essen.
Aber wichtig: Verwende nach Möglichkeit immer Ceylon-Zimt – er enthält deutlich weniger Cumarin als der günstige Cassia-Zimt. Das ist nicht nur in der Schwangerschaft oder für die Ernährung von Babys & Kindern, sondern generell sinnvoll. Du findest ihn im Bio-Regal oder auch von konventionellen Herstellern – achte darauf, dass der Zimt explizit als Ceylon-Zimt gekennzeichnet ist.
Und wie ist das mit Ingwer in der Schwangerschaft?
Ingwer kann in kleinen Mengen bei Schwangerschaftsübelkeit tatsächlich sehr gut helfen – zum Beispiel als Tee oder im Smoothie. Auch hier gilt:
- In normalen Mengen unbedenklich
- Bei Risikoschwangerschaften oder Unsicherheit: Rücksprache mit deiner Gynäkologin halten
Wichtig: Ingwer in hochkonzentrierter Form (Kapseln, ätherisches Öl, starker Ingwertee) solltest du auch hier eher meiden.
Weitere Gewürze, die in der Schwangerschaft oft als kritisch gelten – aber es meist nicht sind
Diese Gewürze gelten als potenziell wehenfördernd in großen Mengen – beim normalen Würzen aber kein Problem:
- Kardamom
- Nelken
- Chili
- Kurkuma
- Fenchel
- Kümmel
Wenn du beispielsweise auch vor deiner Schwangerschaft gerne scharf gegessen hast, besteht in der Regel kein Grund, dann während einer gesunden Schwangerschaft auf Chili zu verzichten. Solange du die Schärfe wie bereits gesagt in normalem Maß verwendest, und es nicht übertreibst.
Fenchel & Kümmel sind sogar hilfreich bei Blähungen und Völlegefühl – achte einfach auf deine individuelle Verträglichkeit.
Fazit: Du darfst Gewürze und Kräuter verwenden, wenn du schwanger bist
Als gesunde Schwangere brauchst du dir bei Küchenkräutern und Gewürzen keine Sorgen machen. Sie machen dein Essen nicht nur aromatischer, sondern liefern auch viele wertvolle Inhaltsstoffe. Achte auf dein Bauchgefühl, meide hochkonzentrierte Formen (wie ätherische Öle) und sprich bei Unsicherheiten immer mit deiner Ärztin oder Hebamme. Die passenden Rezepte findest du hier: Schnelle und einfache Rezepte für Schwangere
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